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Smart District Data Infrastructure: Smart-City-Daten intelligent verknüpft

Anwendungen & Technologien / München / Urbane Daten

Die Smart District Data Infrastructure (SDDI) bietet ein modernes, skalierbares und interoperables Framework für das Management und die Integration von Daten im Smart-City-Kontext – eine zentrale Voraussetzung für die Entwicklung Urbaner Digitaler Zwillinge. Mit der zunehmenden Komplexität und Datenorientierung von Städten wächst der Bedarf an Infrastrukturen, die heterogene Daten aus verschiedenen Bereichen wie Mobilität, Energie, Umwelt und Bauwesen verarbeiten können.

Aufbauend auf traditionellen Geodateninfrastrukturen (GDI) adressiert die an der TU München entwickelte SDDI die Herausforderungen bei der Integration vielfältiger Datenquellen aus verschiedenen urbanen Domänen, indem es eine offene, standardbasierte Lösung bereitstellt, die einen nahtlosen Datenzugriff, eine einfache Integration und Nutzung ermöglicht.

Abbildung 1: Übersicht des SDDI-Rahmenwerks (Kolbe, T. H., Moshrefzadeh, M., Chaturvedi, K. & Donaubauer, A., 2020: The Data Integration Challenge in Smart City Projects. Chair of Geoinformatics, Technical University of Munich).

Ein zentrales Element von SDDI ist der Metadatenkatalog (SDDI-Katalog), der die Grundlage für die Organisation und Verwaltung von Metadaten bildet und die einzelnen digitalen Ressourcen beschreibt, aus denen ein {Urbaner Digitaler Zwilling} zusammengesetzt ist.  Der Katalog dient zur Verwaltung von Metadaten aus verteilten Quellen. Im Gegensatz zu konventionellen Geoportalen unterstützt dieser Katalog mehrere Kategorien von digitalen Ressourcen – nicht nur Datensätze und Dienste, sondern auch Methoden für Urbane Analysen, Anwendungen, Projekte etc. – und ist mandantenfähig, sodass verschiedene Akteure gemeinsam Metadaten verwalten und bereitstellen können. Dadurch wird eine breite Beteiligung an der Ressourcennutzung, der Integration von Tools und der Entwicklung von Anwendungen ermöglicht, was ein inklusiveres und effizienteres urbanes Datenökosystem fördert. Der Katalog unterstützt zudem die Umsetzung der FAIR-Prinzipien – digitale Ressourcen auffindbar (Findable), zugänglich (Accessible), interoperabel (Interoperable) und wiederverwendbar (Reusable) zu machen.

Das Virtual District Model (VDM) ist die zweite zentrale Komponente der SDDI und bildet die Ebene der einzelnen urbanen Objekte ab. Es stellt strukturierte digitale Repräsentationen realer städtischer Objekte wie Gebäude, Straßen und Vegetation bereit. Jedes Objekt ist eindeutig identifizierbar und kann semantisch mit zusätzlichen Informationen wie Sensordaten oder Simulationsergebnissen angereichert werden. Das VDM unterstützt detaillierte 2D- und 3D-Visualisierungen sowie räumliche Analysen und bildet das Rückgrat für integrierte und zukunftsorientierte Anwendungen urbaner digitaler Zwillinge.

Die Architektur der SDDI basiert auf offenen Standards, was Interoperabilität und Flexibilität sicherstellt. Die Infrastruktur kann an spezifische Anforderungen angepasst werden – sei es auf der Ebene eines Stadtteils oder einer gesamten Metropolregion – und lässt sich problemlos in bestehende Systeme integrieren. Sie ermöglicht die Zusammenarbeit verschiedenster Akteure – von Behörden über Unternehmen bis hin zu Forschungseinrichtungen – auf Basis einer gemeinsamen, standardisierten Grundlage für das Geodatenmanagement.

Durch die Implementierung der SDDI können Urbane Digitale Zwillinge von einer robusten und flexiblen Dateninfrastruktur profitieren, die den Datenaustausch und die kollaborative Stadtentwicklung verbessert. Dies unterstützt fortschrittliche Visualisierungen, Simulationen und KI-gestützte Analysen und trägt zu resilienteren, nachhaltigeren und intelligenteren Städten bei. Im Rahmen von Connected Urban Twins spielt SDDI eine wichtige Rolle, indem es den Wissensaustausch zwischen verschiedenen Digital Twin-Initiativen erleichtert und die integrierte Stadtplanung und -verwaltung unterstützt. Durch die Sicherstellung der Zugänglichkeit, Zuverlässigkeit und Aktualität von Geodaten ermöglicht SDDI den Städten, fundierte, transparente und nachhaltige Entscheidungen zu treffen.

Der Quellcode des im Rahmen des CUT-Projekts weiterentwickelten SDDI-Katalogs ist offen zugänglich und steht auf GitHub zur Verfügung:

  • ckan-docker: Bereitstellung und Konfiguration eines CKAN-basierten Metadatenkatalogs mithilfe von Docker-Containern. Diese Lösung ermöglicht eine einfache Installation und Verwaltung von CKAN-Instanzen für das Management von Geodaten.
  • sddi-ckan-k8s: Kubernetes-basierte Bereitstellung des Metadatenkatalogs in einer skalierbaren Cloud-Umgebung. Dieses Repository stellt Helm-Charts und Konfigurationen bereit, um CKAN effizient in Kubernetes-Clusters zu integrieren und produktionsreif zu betreiben.

Die Stadt München hat im Rahmen ihrer Umsetzung des Digitalen Zwillings München eine auf die Anforderungen der Stadtverwaltung zugeschnittene Version des SDDI-Metadatenkataloges implementiert.

Der in München verwendete Code ist unter folgendem Link zu finden: https://gitlab.opencode.de/connected-urban-twins/lhm-metadatenkatalog.

Abbildung 2: Die Hauptseite der SDDI-Kataloginstanz der Stadt München.

Weitere Details zu den Designprinzipien, der Architektur und der Implementierung von SDDI sind im veröffentlichten Leitfaden zu finden.

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Literaturverweise

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