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Glossar

Unser Glossar bietet einen leichten Einstieg in die Themenfelder Urbane Datenplattformen und Digitale Zwillinge. Es umfasst die wichtigsten Begriffe und erläutert, wie wir sie im CUT-Projekt verwenden.

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3D-Stadtmodell

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Ein 3D-Stadtmodell ist ein dreidimensionales Modell einer Stadt. In der Regel besteht es aus 3D-Gebäuden, die in unterschiedlichen Levels of Detail (LOD) vorliegen können, und einem digitalen Geländemodell (DGM), welches die Höhen der Erdoberfläche darstellt. Ein 3D-Stadtmodell kann mit 3D-Bäumen oder 3D-Objekte (Laternen o.Ä.) erweitert werden.

3DProjektplaner

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Der 3DProjektplaner ist eine auf dem Masterportal basierende digitale Webanwendung, die es Planerinnen und Planern in der Verwaltung ermöglicht, Bauvorhaben im 3D-Stadtmodell geodatenbasiert zu analysieren sowie eigene städtebauliche Entwicklungsideen schnell und einfach zu skizzieren.

A

Analyseinfrastruktur

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Eine IT-Infrastruktur zur Verwaltung und Bereitstellung von Algorithmen und digitalen Simulationsmodellen zur Analyse stadträumlicher Daten und Prozesse über standardisierte Schnittstellen. In Hamburg wird im Rahmen des CUT-Projektes an einer Urban Model Plattform gearbeitet, die als offene urbane Plattform diese Aufgaben übernehmen soll. Ein Prototyp ist bereits vom City Science Lab veröffentlicht.

Anwendungen

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Eine Anwendung (siehe auch: Applikationen, kurz: App) ist eine Software, die spezielle Funktionen direkt für eine Endnutzerin oder einen Endnutzer ausführt. Sie kann in sich geschlossen oder Teil einer Gruppe von Programmen sein. Beispiele für Anwendungen oder Applikationen sind Kommunikationsplattformen, Datenbank-, Textverarbeitungs- oder Bildbearbeitungsprogramme.

Anwendungsfall

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Im Projekt CUT sind die Anwendungsfälle der Stadtentwicklungsplanung das methodische Kernelement: Konkrete Aufgaben und Herausforderungen der Stadtentwicklungsplanung werden in digitalen Anwendungsfällen abgebildet. Dabei werden verschiedene relevante Daten aus der Urbanen Datenplattform zusammengeführt. Oft ist das Ergebnis ein Urbaner Digitaler Zwilling. Beispiele für Anwendungsfälle im CUT Projekt sind der 3DProjektplaner aus Hamburg, die Leipziger Kitanetzplanung und die energetische Quartiersentwicklung aus München.

Applikationen

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Eine Applikation (kurz: App) oder Anwendung ist eine Software, die spezielle Funktionen direkt für eine Endnutzerin oder einen Endnutzer ausführt. Sie kann in sich geschlossen oder Teil einer Gruppe von Programmen sein. Beispiele für Applikationen sind Kommunikationsplattformen, Datenbank-, Textverarbeitungs- oder Bildbearbeitungsprogramme.

B

Baseline Assessment

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Baseline Assessment nennt man die Ausgangsbewertung einer Situation, die verändert beziehungsweise verbessert werden soll. Im Rahmen von CUT wurde die Erfassung, Überprüfung und Bewertung der vorhandenen Infrastrukturen (GDI/UDP) zu Projektbeginn vorgenommen.

Beteiligung

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Unter Beteiligung (auch Partizipation) verstehen wir im CUT-Projekt die Einbeziehung von Bürgerinnen und Bürgern in Fragen der Stadtentwicklung. Diese Teilhabe an Entwicklungsprozessen kann von Mitsprache bis hin zur Mitentscheidung bestehen und sowohl analog als auch digital durchgeführt werden. Analoge Beteiligung bedeutet, dass die Mitwirkenden am Ort präsent sind und ihre Fragen und Meinungen im Gespräch oder schriftlich ausdrücken, zum Beispiel bei Veranstaltungen oder Ortsbegehungen. Mit digitaler Beteiligung sind im Projekt alle digital- und internetgestützten Verfahren gemeint, die Bürgerinnen und Bürgern aktive Teilhabe ermöglichen, zum Beispiel Online-Beteiligungen, digitale Veranstaltungen, Umfragen, Chats oder Kommentarfunktionen, beispielsweise in DIPAS.

C

Co-Design

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Co-Design bezeichnet die gemeinsame Gestaltung konkreter Prozesse und Ergebnisse, etwa Entwicklungskonzepte, digitale Werkzeuge oder gemeinsam verwaltete Projekte. Der Fokus liegt auf dem Output, während der Gestaltungsprozess als Mittel zur Zielerreichung dient. Beteiligte sind in Entscheidungen eingebunden und nehmen aktiv Einfluss auf die Umsetzung. Gleichzeitig ist der Gestaltungsbereich klar abgegrenzt, wodurch der unmittelbare Wirkungsbereich in der Stadtentwicklung festgelegt ist. Als Beispiel kann Prototyping genannt werden.

Co-Kreation

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Co-Kreation in der Bürgerbeteiligung bezeichnet eine ergebnisoffene und kooperative Zusammenarbeit zwischen staatlichen und nicht-staatlichen Akteurinnen und Akteuren (z. B. aus Politik, Verwaltung, Zivilgesellschaft, Wissenschaft). Der Schwerpunkt liegt auf dem gemeinsamen Weg und der Prozessgestaltung, bei der alle Beteiligten ihr Wissen und ihre Fähigkeiten einbringen. Die Ergebnisse reichen von Meinungsaustausch über Willensbildung bis hin zu umsetzbaren Handlungsvorschlägen. Als Beispiel kann Crowdsourcing genannt werden.

D

Dashboard

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Ein Dashboard (engl.: Armaturenbrett) ist eine grafische Benutzeroberfläche, in der Daten visualisiert und für die Verwaltung nutzbar gemacht werden, z.B. in Form von statistischen Auswertungen, Tabellen oder Karten. Dashboards können in der Verwaltung und in Urbanen Digitalen Zwillingen verschiedene Funktionen haben:
1. Echtzeitüberwachung: Echtzeitdaten aus Sensoren oder Messstellen in der Stadt werden eingebunden, überwacht und analysiert.
2. Analyse und Auswertung: z. B. von Trendanalysen, Statistiken, Prognosen und Karten.
3. Smarte Steuerung und Interaktion in einem Urbanen Digitalen Zwilling, beispielsweise indem Parameter verändert, Einstellungen angepasst und Prozesse gestartet werden.
4. Benachrichtigungen und Alarme bei kritischen Ereignissen oder Abweichungen von festgelegten Parametern.
5. Visualisierung und Grafiken: Geodaten werden grafisch und visuell aufbereitet, um sie leicht verständlich zu präsentieren.


Dashboards speisen sich in einem Urbanen Digitalen Zwilling aus der zugrunde liegenden IT-Infrastruktur wie einer Urbanen Datenplattform oder einer Geodateninfrastruktur. Für die Einbindung von Echtzeitdaten ist eine Sensordateninfrastruktur notwendig.

Datenbereitstellung

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Alle datengetriebenen Prozesse der Stadtplanung und -entwicklung, von der Raumplanung mittels Geoinformationssystemen, über die Verkehrsüberwachung bis hin zu Analysen und Prognosen der Bevölkerungsentwicklung, benötigen den zuverlässigen Fluss relevanter Daten. Verwaltungsinterne Fachämter sowie externe Datenlieferanten stellen ihre Daten über Urbane Datenplattformen, z.B. für die Nutzung in Urbanen Digitalen Zwillingen über offene standardisierte Schnittstellen (WMS, WFS, OAF etc.) bereit.

Datenformat

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Der Begriff aus der Datenverarbeitung legt die syntaktische und semantische Struktur von Daten fest. Beispiele für Datenformate sind .txt, .pdf, .shp und .mp3.
Es wird zwischen proprietären und offenen Datenformaten unterschieden.

Datengovernance

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Datengovernance bezeichnet eine Ansammlung von Regularien und Informationen, die dem Management solcher Daten dienen. Sie beinhalten beispielsweise Standards, Richtlinien, Prozesse, Verantwortlichkeiten und Technologien, die die Gliederung, Zugänglichkeit, Sicherheit und Verwertbarkeit der Daten möglich machen und garantieren. Ein Hauptanliegen guter Datengovernance besteht in der verantwortungsvollen Balance zwischen der Möglichkeit, Daten zu teilen, um neue Erkenntnisse zu gewinnen, dem Schutz von Persönlichkeitsrechten sowie dem ethischen Umgang mit großen Datenmengen.

Datenintegration

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Datenintegration meint die Integration in Urbane Datenplattformen/Geodateninfrastrukturen. Bei der Bearbeitung komplexer Fragestellungen ist es häufig nötig, die erforderlichen Daten aus heterogenen Quellen zu entnehmen und sie in einem gemeinsamen Datenmodell zusammenzuführen. Weil sich die Struktur der Daten sowie deren Aufbau in verschiedenen Datenquellen häufig voneinander unterscheiden, müssen sie einen Angleichungsprozess durchlaufen, bevor sie aussagekräftig miteinander genutzt werden können. Dieser Prozess wird Datenintegration genannt.

Datenkatalog

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Ein Datenkatalog ist eine detaillierte Bestandsaufnahme aller Datenbestände innerhalb einer Organisation bzw. Organisationseinheit. Er fungiert sowohl als Übersicht und ermöglicht es zudem mittels Metadaten (Daten über Daten), die am besten geeigneten Daten für das jeweilige Interesse zu finden.

Datensouveränität

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Datensouveränität umfasst den verantwortungsbewussten Umgang mit Daten in strategischen Smart-City-Zielen.  Es muss in einem (städtischen) Datenökosystem geregelt werden, wer unter welchen Umständen Zugang zu welchen Daten hat und wie diese verwendet werden dürfen.
Dazu bedarf es sowohl organisatorischer als auch technischer Lösungen, um eine klar geregelte datenbasierte Zusammenarbeit zu ermöglichen. Darunter fällt zum Beispiel die Sicherstellung der kommunalen Datenhoheit oder das Öffnen von Verwaltungsdaten für die Stadtgesellschaft (Open Data). Leitend für die Regelungen des Datenzugangs sind Datensicherheit, Datenschutz und weitere rechtliche Rahmenbedingungen.

Datenspeicherung

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Datenspeicherung meint die Datenspeicherung von Daten in der GDI/UDP. Um Daten langfristig abrufbar und reproduzierbar zu erhalten, werden sie auf einem Medium systematisch abgelegt.

Digitale Transformation

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Digitale Transformation im Bereich Digitaler Zwillinge bezieht sich auf die Digitalisierung von Geschäftsprozessen in der Stadtentwicklung. Zum Beispiel können 3D-Stadtmodelle erzeugt werden, die bei der Stadtplanung, Quartiersentwicklung, Klimathemen, Mobilitätsthemen etc. Simulationen von möglichen Szenarien abbilden können, um effektiv und effizient bestmögliche Entscheidungen in diesen Bereichen treffen zu können.

Digitaler Zwilling

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Ein Digitaler Zwilling ist das virtuelle Abbild eines ausgewählten Teils der Realität, z.B. eines Produktes oder eines industriellen oder kommunalen Prozesses (Urbaner Digitaler Zwilling).
Da ein Großteil der Daten regelmäßig aktualisiert wird, verändert sich der Digitale Zwilling – idealerweise – dynamisch parallel zur Realität. Sämtliche Daten, die bezüglich des Realitätsausschnittes zur Verfügung stehen, können unter bestimmten Fragestellungen ausgewertet werden und tragen zum Erkenntnisgewinn über diesen spezifischen Aspekt der Realität bei. Darüber hinaus dienen die Daten als Grundlage für Prognosen und Modelle, um zukünftige Entwicklungen und Veränderungen vorauszusagen.

DIN SPEC

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DIN SPEC bezeichnet die öffentlich verfügbare Spezifikation (Abkürzung: SPEC), z.B. einer neuen Technologie über das Deutsche Institut für Normung e.V. (DIN e.V.). Sie wird von freien Akteurinnen und Akteuren erarbeitet, z. B. von Unternehmen, Organisationen oder wissenschaftlichen Einrichtungen. Das so entstehende Standarddokument kann je nach Fall innerhalb weniger Wochen bis hin zu mehreren Jahren im PAS-Verfahren (Publicly Available Specification) entwickelt werden und beschleunigt beispielsweise die Markteinführung eines Produktes. Das DIN stellt dabei sicher, dass die Spezifikation als öffentliche Anforderung nicht mit bestehenden Normen kollidiert und sorgt für eine nationale Veröffentlichung. Die inhaltliche Verantwortung liegt bei den Verfasserinnen und Verfassern.
Die DIN SPEC (inklusive einer Übersicht zur DIN SPEC) ist unter folgendem Link veröffentlicht.

DIPAS

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Das Digitale Partizipationssystem (kurz: DIPAS) wurde für die Bürgerbeteiligung entwickelt. Es bietet Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit je nach Zuschnitt des Beteiligungsverfahrens digitale Karten, Luftbilder, Entwürfe, 3D-Modelle oder Geodaten zu kommentieren und zu diskutieren. Innerhalb eines Beteiligungsverfahrens können in DIPAS ortsgenaue Feedbacks an die Verwaltung kommuniziert werden. Es können die gesamte Stadt, einzelne Bezirke, Stadtteile oder sogar Einzelgrundstücke dargestellt und zu unterschiedlichsten Themen, beispielsweise Bauvorhaben, Infrastrukturprojekten, Grünraumplanungen oder Entwicklungskonzepten, Bürgermeinungen eingeholt werden.

E

Echtzeitdateninfrastruktur

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G

Gebäude- und Wohnungsregister

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Das Gebäude- und Wohnungsregister vereint Daten zu bestehenden und geplanten Gebäuden, die hauptsächlich Wohnzwecken dienen. Die spezifischen Daten basieren auf Volkszählungen, regelmäßigen statistischen Erhebungen und zukünftig auch auf Baugenehmigungsverfahren.

Geobasisinformationen

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Unter Geobasisinformationen versteht man grundlegende Informationen über die Beschaffenheit eines bestimmten Geländeabschnitts sowie zum Teil auch dessen Nutzungs- und Eigentumsverhältnisse. Gewonnen werden diese Erkenntnisse beispielsweise durch Landvermessung, Kartographie und Fotogrammmetrie (Bildmessungsverfahren). Sie bilden die wesentliche Grundlage für Urbane Digitale Zwillinge einer datensouveränen Stadt und sind essentieller Teil des Geobasiszwillings.

Geobasiszwilling

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Geobasisinformationen umfassen die Geobasisdaten des Bundes, der Länder sowie der Kommunen. Sie definieren den Raumbezug, ermöglichen eine persistente, fachübergreifende Informationsverknüpfung und schaffen damit einen eindeutigen Interpretationsraum. Die Zusammenstellung aller Ressourcen von städtischen Geobasisinformationen kann als Geobasiszwilling zusammengefasst werden.
Das inhaltliche Design eines Geobasiszwillings ist für jede Stadt oder Kommune anpassbar, aber muss im Rahmen des Konzeptes festgelegt werden. Minimalanforderung zur Sicherstellung des amtlichen Raumbezuges sind die vernetzten Geobasisinformationen, die eine Stadt oder Region definiert.

Mehr Informationen:
Schubbe et al. (2023). Urbane Digitale Zwillinge als Baukastensystem: Ein Konzept aus dem Projekt
Connected Urban Twins (CUT). zfv – Zeitschrift für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement, 148(1), 14-23. https://doi.org/10.12902/zfv-0417-2022
.

Geodateninfrastruktur

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Eine Geodateninfrastruktur (GDI) bündelt Daten, Webdienste und Metadaten in standardisierter Form. Damit ist die GDI eine essentielle Grundlage, um Daten zu finden, bereitzustellen und zu nutzen. Eine GDI kann zu einer Urbanen Datenplattform weiterentwickelt werden.

Geofachdaten

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Raumbezogene Daten aus einem Fachgebiet (Demografie, Stadtplanung, Umwelt, Verkehr). Geofachdaten sind alle Geodaten, die nicht unter Geobasisdaten fallen.

GeoPortal

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Ein GeoPortal ist ein Kartenportal, das im Internet die Suche und den Zugriff auf geographische Daten einer definierten Region ermöglicht. Die Inhalte sind von Portal zu Portal verschieden.

I

IT-Architektur

+

Eine IT-Architektur beschreibt die Informationstechnologie in einer Organisation auf zwei Weisen:
Sie legt die Grundstrukturen fest und definiert Regeln, die das dynamische Zusammenspiel aller Komponenten koordinieren. Die IT-Architektur besteht aus verschiedenen Komponenten, darunter Hardware, Software, Netzwerke, Schnittstellen, IT-gestützte Funktionen und Prozesse und verschiedene Management-Tools (z.B. für Kapazitätsplanung, Lastverteilung, Datensicherheit). Die IT-Architektur ist daneben auch ein zentraler Leitfaden für alle Personen und Gruppen, die an der Errichtung und Instandhaltung der städtischen IT-Infrastruktur beteiligt sind. Sie stellt sicher, dass die Entwicklung der IT-Systeme einer Stadt in geordneten Bahnen erfolgt und den zur Verfügung stehenden Ressourcen Rechnung getragen wird.

IT-Infrastruktur

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Die IT-Infrastruktur bezeichnet alle realen und digitalen Komponenten, die Informationsverarbeitung ermöglichen, also Räumlichkeiten und Hardware ebenso wie Betriebssystem, spezielle Software etc. Die Umsetzung der IT-Infrastruktur einer Kommune erfolgt auf Basis der Regeln und Strukturen, die in der IT-Architektur festgelegt sind.

M

Masterportal

+

Das Masterportal ist eine modulare Open Source Geoportal. Das Masterportal wird von einer Implementierungspartnerschaft (46 Partner | Stand Jan 24) unter Federführung der FHH entwickelt.  Die Software wird unter der MIT Open Source-Lizenz zur Verfügung gestellt.

O

Open Data

+

Open Data sind transparent und ohne Zugangsschranke auf Plattformen veröffentlichte Daten zur fallspezifischen Verwendung in der Praxis. Verwaltungsintern können hier durch Kenntnis der bestehenden Daten und deren Austausch zwischen den Organisationseinheiten bestehende Dienste verbessert und neue Dienste geschaffen werden. Kundinnen, Kunden und Unternehmen können über Ihre Anträge und Rahmenbedingungen Informationen erhalten, und die Stadtgesellschaft insgesamt kann über die Transparenz wertvoller Stadtdaten neue Erkenntnisse gewinnen oder ableiten und neue Geschäftsmodelle entwickeln, welche die Stadt mit ihrer Stadtgesellschaft insgesamt weiterbringen.

Open-Source-Software

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Als Open-Source-Software werden Software-Anwendungen oder ihr Programmcode bezeichnet, die unter einer öffentlichen Lizenz frei zugänglich gemacht, veränderbar und nutzbar sind. Fachkundige Nutzerinnen oder Nutzer können dabei häufig auch den Programmcode der Software selbst bearbeiten, verändern und ergänzen. Die Nutzung und (Weiter-)Entwicklung von Open Source Software trägt dazu bei die digitale Souveränität von Städten zu stärken. Im Rahmen des CUT-Projekts kann selbst entwickelte oder genutzte Open-Source-Software zudem anderen Städten zu deren Nutzung zur Verfügung gestellt werden (siehe Replikation).

P

Prototyp

+

Ein Prototyp ist eine vorläufige, oft experimentelle Version eines Produkts, Werkzeugs oder einer Technologie, die entwickelt wird, um spezifische Anwendungen zu testen, zu bewerten, weiterzuentwickeln und zu kommunizieren. Im Projekt CUT dienen Prototypen insbesondere der Erprobung und Optimierung digitaler Technologien wie Tools zur Stadtplanung oder für Beteiligungsprozesse. Ziel ist es, Prototypen so weit zu entwickeln, dass sie in den Handlungsalltag von Verwaltungen und anderen Beteiligten integriert werden können. Die iterative Weiterentwicklung der Prototypen auf Basis von Erfahrungen und Feedback ist ein zentrales Prinzip, das es ermöglicht, ihre Anwendbarkeit in der Praxis fortlaufend zu verbessern.

Q

Quartiersentwicklungstool

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Das Quartiersentwicklungstool (QET) ist eine Webanwendung für die integrierte Quartiersentwicklungsplanung und ermöglicht eine datenbasierte Bewertung von Quartieren für die fachübergreifende, integrierte und nachhaltige Quartiersentwicklung in der Landeshauptstadt München. 
Das Quartiersentwicklungstool wurde im Rahmen des CUT-Projektes entwickelt und unterstützt Planerinnen und Planer bei der Konzeption von klimaneutralen und klimaresilienten Quartieren durch die Bereitstellung und Aufbereitung von vorhandenen Daten.

R

Reallabor/Realexperiment

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Reallabore und Realexperimente sind zentrale Elemente der transformativen Forschung, die darauf abzielen, gesellschaftliche Veränderungsprozesse aktiv zu gestalten und gleichzeitig Wissen darüber zu generieren, wie Transformationen wirksam umgesetzt werden können. Ein Realexperiment ist eine wissenschaftlich fundierte, praxisorientierte Intervention, die darauf ausgelegt ist, reale Veränderungen in einem spezifischen Kontext anzustoßen. Es fördert Lernprozesse, vernetzt Akteurinnen und Akteure und erprobt nachhaltige Innovationen, wobei der Fokus auf der Generierung von Transformationswissen liegt – also der Frage, wie Veränderungen in einem bestimmten Umfeld praktisch umgesetzt werden können. Überraschungen und unvorhergesehene Ergebnisse sind hierbei keine Störungen, sondern zentrale Erkenntnisquellen. Um Realexperimente methodisch fundiert vorzubereiten, durchzuführen und reflektieren zu können, dienen Reallabore als räumlicher und zeitlicher Rahmen. Sie erfordern die iterative Bearbeitung von Transformationsprozessen, wobei Problemanalyse, Visionsentwicklung, Durchführung und Evaluation eng miteinander verzahnt werden, um innovative Ansätze zur Lösung urbaner Herausforderungen transdisziplinär zu erarbeiten. Reallabore sind in die Gesellschaft eingebettet und ermöglichen die strukturierte Zusammenarbeit von Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Im CUT-Projekt werden auf dieser Grundlage digitale Technologien erprobt, ihre Anwendung gefördert und Transformationswissen generiert, um eine nachhaltige Stadtentwicklung zu unterstützen.

Replikation

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Im CUT-Projekt bedeutet Replikation, dass Anwendungen, Programmcode, Dokumentationen und andere Projektergebnisse dokumentiert, aufbereitet und anderen Kommunen zur Verfügung gestellt werden. Sie können diese übernehmen, müssen sie jedoch in der Regel auf ihre spezifischen Bedürfnisse anpassen. Einerseits teilen die im Projekt beteiligten Städte ihre Ergebnisse untereinander und profitieren so gemeinsam von Lösungen der Projektpartnerinnen und -partner, andererseits ist es auch Ziel von CUT, zu ermöglichen, dass Projektergebnisse in anderen MPSC-Kommunen und Orten, die keine Modellprojekte sind, weitergenutzt werden können. Teil des Projektes ist deshalb auch die Erarbeitung und Verstetigung effektiver Wege und Prozesse der Replikation.

S

Schnittstelle/API

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Eine Schnittstelle bzw. API (Application Programming Interface) ist ein Verbindungs- oder Austauschpunkt zwischen verschiedenen Systemen, Anwendungen oder Geräten. Sie ermöglicht einen reibungslosen Datenaustausch und funktioniert wie ein Tor, über das sich ein Kommunikationskanal öffnet und ein Datenaustausch stattfinden kann. Schnittstellen sind Teile eines (IT-)Systems, welche zur Kommunikation und zum automatisierten Daten- und Informationsaustausch dienen.

Sensordateninfrastruktur

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Viele für städtische Belange wichtige Daten werden in Echtzeit durch Sensoren gewonnen, beispielsweise für Temperatur, Feinstaubwerte oder bei der Fahrgastzählung. Mit der passenden IT-Infrastruktur können diese Daten auch direkt verarbeitet, gespeichert und verschiedenen Anwendungen zur Verfügung gestellt werden.

Simulation

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Eine Simulation ist das Ausführen eines digitalen Modells, das die Funktionsweise eines bestehenden oder geplanten Systems nachahmt. Die Erstellung einer Simulation ist immer dann sinnvoll, wenn mit Systemen gearbeitet wird, deren Verhalten besonders komplex ist. Durch die Beeinflussung bestimmter Parameter können innerhalb der Simulation verschiedene Szenarien oder Prozessänderungen durchgespielt werden, was tiefere Einblicke in das reale System ermöglichen kann und damit die Entscheidungsgrundlagen für die Realität verbessert. Simulationen werden vielfältig bei Problemstellungen in der Praxis eingesetzt, z.B. in Modellen zu Wetter, Klima und in der Stadtentwicklung bei der Bau-, Mobilitäts- oder Energieplanung.

Smart City

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Eine Smart City ist eine Stadt, die Technologie nutzt, um das Leben der Menschen zu verbessern und gleichzeitig umweltfreundlicher zu sein. Unter Verwendung neuer Technologien, Software, Echtzeit- und Langzeitdaten können mit 3D-Stadtmodellen Simulationen erstellt werden, welche auf Themenfelder von Interesse angewandt werden können, wie z.B. Klima, Umwelt, Verkehr, Planung.

T

Transformative Forschung

+

Transformative Forschung zielt darauf ab, sowohl gesellschaftliche Veränderungsprozesse zu erforschen als auch aktiv mitzugestalten, um transformative Veränderungen in Richtung Nachhaltigkeit zu unterstützen. Sie verbindet Wissenschaft und Praxis durch die Umsetzung von Reallaboren und Realexperimenten, um Transformationswissen zu generieren. Dies geschieht durch die Entwicklung, Durchführung und Reflexion realexperimenteller Ansätze, die soziale, technologische und ökologische Aspekte integrieren können. Dabei orientiert sich transformative Forschung an Zielen wie Nachhaltigkeit, Resilienz und Gemeinwohl.

U

Urbane Datenplattform

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Eine Urbane Datenplattform integriert kommunale Daten (vgl. Datenintegration), speichert sie (vgl. Datenspeicherung) und stellt sie über standardisierte Schnittstellen bereit (vgl. Datenbereitstellung).
Urbane Datenplattformen können als Weiterentwicklungen von Geodateninfrastrukturen verstanden werden. Eine ausführliche Beschreibung der UDP/GDI in den CUT-Städten ist den Baseline Assessments zu entnehmen. Offene Urbane Plattformen werden in der DIN Spec 91357 beschrieben, die aktuell zu einer DIN Norm weiterentwickelt werden soll.

Urbaner Digitaler Zwilling

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Urbane Digitale Zwillinge (UDZ) sind ein Konzept zur Organisation und Nutzbarmachung aller Daten, die innerhalb eines definierten Bereiches der Stadt anfallen. Diese städtischen Daten betreffen vielfältige Aspekte der Stadt, darunter ihre physischen Bestandteile (Gebäude, Verkehrswege, Parks etc.), ihre logistischen Strukturen (Bildungseinrichtungen, medizinische Einrichtungen, Energieversorgung etc.), ihre Akteure (Unternehmen, Gewerbe, Verwaltung, Bürgerschaft etc.) und deren Handlungsprozesse. Ein Urbaner Digitaler Zwilling bildet also die Digitalen Ressourcen einer Kommune ab, wobei technische, organisatorische und rechtliche Aspekte eine Rolle spielen. Den einen umfassenden Urbanen Digitalen Zwilling gibt es allerdings nicht: Aus den vielen zur Verfügung stehenden Datenbereichen werden je nach Bedarf und Anforderung aus Geobasisinformationen, Anwendungen, Fachdaten, Analysen usw. die erforderlichen Komponenten zu einer Instanz zusammengestellt (fachliche Zwillinge). Eine solche Instanz eines UDZ ergibt somit ein realitätsnahes digitales Abbild eines „Stadtausschnittes“. Sie ist vertrauenswürdig, zuverlässig und kann zur Auswertung und Simulation von spezifischen städtischen Abläufen verwendet werden.
Zur Standardisierung Urbaner Digitaler Zwillinge wurde vom CUT-Projekt die DIN Spec 91607 initiiert.

W

Wissenstransfer

+

Wissenstransfer bedeutet die Übertragung von Informationen, d.h. Forschungs- und Projekterkenntnisse derart aufzubereiten, dass ihre Essenz auch von Menschen verstanden werden kann, die am CUT-Projekt nicht beteiligt sind und/oder nur über geringes Vorwissen verfügen. Dazu wurden verschiedene Formate entwickelt, mit denen wir für unterschiedliche Zielgruppen einen jeweils eigenen Zugang zur Vielfalt der Themen zu Digitalen Zwillingen bieten. Diese reichen von diesem niedrigschwelligen Glossar, über Wissenswertes für Kommunen, was einen allgemeinen Überblick für Kommunen liefert, bis hin zu den spezialisierten Akademiebeiträgen zu einzelnen Themen, die für ein informiertes Fachpublikum interessant sind. Weil beim CUT-Wissenstransfer ganz unterschiedliche Zielgruppen bedient werden, unterscheiden sich die Vermittlungsansätze nicht nur voneinander, sondern sie sind auch – je nach ermitteltem Bedarf – in einem ständigen Entwicklungsprozess begriffen.

Die Partnerstädte
Gefördert durch