Virtueller Außendienst – ein Besuch im Neuen Rathaus

Hamburg / Leipzig / Werkzeuge & Technologien

In einem Pilotprojekt hat die Stadt Leipzig die Durchführbarkeit und Visualisierung eines IndoorScans erprobt. Zum Projektgebiet gehörten die repräsentativen Säle des Neuen Rathauses sowie eine Leipziger Grundschule mit Alt- und Neubau. Unterstützt wurden die Mitarbeitenden des Amtes für Geoinformation und Bodenordnung und des Amtes für Gebäudemanagement dabei vom Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung der Stadt Hamburg.

Ansicht des Ratsplenarsaales als Punktwolke in der Anwendung IVION © Stadt Leipzig

Ziel des explorativen Vorgehens war es, ein digitales Abbild des Innenraumes zu schaffen und die aufgenommenen Daten in einer Anwendung zu präsentieren. IndoorScans könnten künftig beispielsweise im Gebäude- und Veranstaltungsmanagement oder zur Dokumentation von Baufortschritten verwendet werden.

Der Scanlauf wurde mit dem VLX-Scanner der Firma NavVIS durchgeführt. Das Gerät wird auf den Schultern in normaler Laufgeschwindigkeit getragen, wobei der Laufweg aus sich schneidenden Schleifen besteht. Es ist darauf zu achten, dass ein Stockwerk so weit wie möglich zusammenhängend gelaufen wird. Das Schulgebäude mit über 145 Räumen konnte innerhalb von 2 Tagen und die Säle des Neuen Rathaus innerhalb eines Tages komplett gescannt werden. Insgesamt entstand eine Rohdatenmenge von 178 GB. Um die Punktwolkendaten später korrekt zu geolokalisieren, musste im Vorfeld der Begehung das Festpunktfeld um zusätzliche Vermessungspunkte erweitert werden.

Ansicht eines Scanlaufes im VLX-Scanner © Stadt Leipzig

Anschließend wurden die Daten aufbereitet über einen Viewer bereitgestellt. Darin können die Nutzer Panoramabilder als auch die 3D-Punktwolke ansehen, und sich darin frei durch das Gebäude bewegen. Für den Bedarf ist eine Messfunktionalität vorhanden. Mit der Erstellung von POIs werden Objekte, Räume oder Sachverhalte mit besonderem Interesse markiert und können mit Anmerkungen, für andere Nutzer sichtbar, versehen werden.

Für die Weiterverarbeitung der Daten im eigenen Fachsystem besteht die Möglichkeit die Punktwolken zu exportieren. So lassen sich die Daten in Verbindung mit eigenen Fachdaten, wie der Straßenbefahrung oder dem terrestrischen Laserscan, setzen. Durch die Genauigkeit der Punktwolke ist beispielsweise die Ableitung und Konstruktion von Grundrissen digital durchführbar.

Schauen Sie sich selbst um!

Beispiel für einen IndoorScan

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