Stadtentwicklung mit Perspektive: Neue digitale 3D-Webanwendung vereinfacht Planung

Presseinformation

Mit dem 3DProjektplaner können Planerinnen und Planer in der Verwaltung ab sofort Bauvorhaben im 3D-Stadtmodell analysieren und eigene städtebauliche Entwicklungsideen schnell und einfach skizzieren. Die digitale Open Source-Webanwendung Masterportal wurde dazu im Rahmen des Projektes „Connected Urban Twins“ von der Hamburger Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen weiterentwickelt.

Die Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsprozessen durch die konsequente Einführung digitaler Anwendungen ist ein zentrales Ziel der Digitalisierungsstrategie des Hamburger Senats. Gerade in der Stadtentwicklung übernimmt die Stadt Hamburg mittlerweile eine deutschlandweite Vorreiterrolle. Zu den erfolgreichen auch überregional beachteten Lösungen gehören unter anderem das digitale Partizipationssystem „DIPAS“, die digitale Verfahrensführung für die Bauleitplanung „DiPlanung“ sowie das digitale baurechtliche Genehmigungsverfahren „Bauantrag 2.0“.

Mit dem Projekt „Connected Urban Twins“ und der Entwicklung Urbaner Digitaler Zwillinge eröffnen sich nun weitere Möglichkeiten für die Stadtentwicklung. Bislang stehen Stadtplanerinnen und Verwaltungsmitarbeitern zur Prüfung von Bauvorhaben und bei der Entwicklung städtebaulicher Ideen in frühen Phasen oftmals nur gedruckte Pläne und Visualisierungen zur Verfügung. Ein Digitaler Zwilling ist vereinfacht ausgedrückt die virtuelle Darstellung der realen Welt. Durch die Verknüpfung bereits bestehender städtischer Modelle, Prozesse und Daten vereinfachen und beschleunigen Digitale Zwillinge die Planung und können unter anderem das Durchspielen unterschiedlicher Szenarien und Simulationen – also ein „Was wäre, wenn…?“ – ermöglichen.

Der 3DProjektplaner wurde als Werkzeug für die Stadtplanung entwickelt und kann diese bei vielfältigen Fragestellungen und Abstimmungsprozessen unterstützen. Mit dem Importieren und Platzieren von digitalen Modellen der Bauvorhaben in ein 3D-Stadtmodell können im 3DProjektplaner verschiedene Geodaten eingeblendet werden, wie zum Beispiel Lärmkarten oder Denkmalkartierungen, um die Wechselwirkungen des Bauvorhabens mit dem städtischen Umfeld besser einschätzen zu können. Verschiedene Sichtperspektiven, visualisierbare Schattenwürfe sowie ein leicht bedienbares Zeichenwerkzeug ergänzen das Werkzeug. Weitere Simulationsmöglichkeiten sind in Vorbereitung.
Mehr als 580 weitere Datensätze zum städtischen Umfeld stehen über die offenen und standardisierten Schnittstellen der Urban Data Platform Hamburg bereit. Auf diese Weise ermöglicht der 3DProjektplaner als digitales Abbild der Stadt besonders in frühen Planungsphasen schnelle, fundierte Planungsentscheidungen.

Der 3DProjektplaner ist eine Webanwendung, die auf dem Open-Source-Tool Masterportal basiert. Das Masterportal kommt in der Freien und Hansestadt Hamburg immer dann zum Einsatz, wenn webbasierte Kartenanwendungen benötigt werden. Seit 2018 wird das Tool innerhalb einer Partnerschaft von derzeit 46 Städten, Kommunen und Partnern der öffentlichen Verwaltung genutzt und gemeinsam weiterentwickelt. Der im Projekt Connected Urban Twins entstandene 3DProjektplaner steht als Open Source-Software ab sofort zur Verfügung.

„Digitale Daten und Instrumente helfen uns dabei, unsere Planungs- und Genehmigungsprozesse zu vereinfachen und zu beschleunigen. Mit dem 3DProjektplaner steht den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung nun ein weiteres praktisches Werkzeug zur Verfügung, um Bauvorhaben im 3D-Stadtmodell zu analysieren und zum Beispiel verschiedene Szenarien für ein Gebäude durchzuspielen. Mit der neuen Webanwendung zeigt Hamburg, wie hier erfolgreich eigene innovative Softwarelösungen entwickelt werden, um damit wichtige Impulse für die Digitalisierung der Stadtentwicklung zu setzen.“Karen Pein, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen
„Der 3DProjektplaner zeigt eindrucksvoll, welche Chancen der Einsatz von Urbanen Datenplattformen und Digitalen Zwillingen bietet. Diese praktische Lösung aus dem Projekt Connected Urban Twins kann auch andere Städte und Kommunen dazu inspirieren, neue Wege in der Digitalisierung von Verwaltung und Stadtentwicklung zu beschreiten.”Staatsrat Jan Pörksen, Chef der Senatskanzlei Hamburg
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