Im Diskurs über die Entwicklung smarter, nachhaltiger und resilienter Städte und Regionen etabliert sich das Konzept “Digitaler Zwillinge” seit einigen Jahren zunehmend. Neben zahlreichen städtischen Entwicklungen blicken zwei ambitionierte Leuchtturmprojekte über den kommunalen Tellerrand: Im CUT-Projekt treiben Hamburg, Leipzig und München gemeinsam die Entwicklung Urbaner Datenplattformen und Digitaler Zwillinge voran. Mit dem “Deutschland Twin” hat sich das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) das ambitionierte Ziel gesetzt, ganz Deutschland per Messflugzeug dreidimensional zu erfassen und hoch aufgelöst abzubilden, um so ein 3D-Modell als Digitalen Zwilling des gesamten Landes aufzubauen.
Im Rahmen der ersten Veranstaltung des neuen Formats “strg+c[ut]” stellten sich beide Projekte vor. Zusammen diskutierten die Teilnehmer:innen Unterschiede und Gemeinsamkeiten sowie Herausforderungen und Chancen beider Ansätze und gingen der Frage nach, wie die gesammelten Erkenntnisse in Zukunft Synergien und Mehrwerte erzeugen können. Einige Key Learnings aus der Veranstaltung:
Individualität auf gemeinsamem Fundament
Die Diskussion verdeutlichte, dass digitale Zwillinge zwar auf einer gemeinsamen modularen Basis aufbauen, aber ihre wahre Stärke in der individuellen Anpassung und Ausgestaltung liegt. Die Vielfalt der Ansätze zeigt, dass es keinen Einheitsweg gibt, sondern eine Palette an Möglichkeiten, die es erlaubt, digitale Zwillinge präzise auf die jeweiligen städtischen und administrativen Bedürfnisse zuzuschneiden.
Digitale Partizipation
Digitale Zwillinge öffnen neue Wege, um Bürgerinnen und Bürger direkt in die Stadtentwicklung einzubeziehen. Sie ermöglichen es, Planungsprozesse transparenter, interaktiver und damit demokratischer zu gestalten
Interdisziplinäre Synergien
Die Notwendigkeit einer interdisziplinären Zusammenarbeit und einer soliden Datenbasis wurden in der Diskussion hervorgehoben. Digitale Zwillinge dienen als Analyseplattformen, die komplexe gesellschaftliche Herausforderungen adressieren und somit einen Mehrwert für Verwaltung, Planung und Gesellschaft schaffen.
Gäste der ersten Veranstaltung:
Andreas von Dömming, Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
Dr. Patrick Knöfel, Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
Jana Dietrich, Abteilungsleiterin GeodatenService im Amt für Geoinformation und Bodenordnung der Stadt Leipzig
Till Degkwitz, City Science Lab, HafenCity Universität Hamburg
Moderation: Rosa Thoneick