Jugendbeteiligung unter dem Motto “Innenstadt weiterdenken“
Unter dem Motto “Innenstadt weiterdenken” erarbeitet das Referat für Stadtplanung und Bauordnung in einem rund einjährigen Prozess gemeinsam mit Münchnerinnen und Münchnern sowie Akteuren aus Stadtgesellschaft, Politik und Verwaltung ein Handlungsraumkonzept für die Münchner Innenstadt für die kommenden zwanzig Jahre.
Auch die Perspektiven von Jugendlichen werden dabei berücksichtigt: In einem besonderen Format der Jugendbeteiligung wurden im Februar und März 2023 Workshops gehalten, offene Befragungen durchgeführt und die Ausstellung „In aller Öffentlichkeit“ besucht. Teilgenommen an den insgesamt acht Terminen haben fünf Schulklassen mit Schülerinnen und Schülern im Alter von 15 bis 18 Jahren.
Das Jugendprogramm zur Jahresausstellung findet jedes Jahr statt. Die Besonderheit in diesem Jahr ist, dass Methoden und Beteiligungswerkzeuge, aber auch die Ergebnisse vollständig digital umgesetzt wurden. Die Jugendlichen haben an Touchtischen und Tablets gearbeitet und gemeinsam Podcasts, Grafiken oder Infografiken entwickelt.
Ziel war es, die Erkenntnisse und Erfahrungen der jungen Zielgruppe in die Visions- und Maßnahmenentwicklung für das Handlungsraumkonzept für die Münchner Innenstadt einfließen zu lassen. Gleichzeitig sind die Erkenntnisse aus dem Einsatz neuer Tools un dMethoden für das Projekt Connected Urban Twins auszuwerten: „Unsere Erkenntnisse hinsichtlich der Methoden und zielgruppengerechten Beteiligungsformaten, aber auch bei der Konzeptausschreibung sollen auch für künftige Beteiligungsprozesse nutzbar gemacht werden.“, so Anais Wiedenhöfer, CUT-Projektmitglied und lokale Teilprojektleitung “Beteiligung der Stadtgesellschaft” sowie “Wissenstransfer und Replikation”.
Die Ergebnisse: Perspektiven der Jugendlichen auf die Münchner Innenstadt
In einem Abschlussbericht sind die zentralen thematischen Schwerpunkte herausgearbeitet, die in den Aussagen und Medienbeiträgen zum Ausdruck kommen und die Vielfalt der Bedürfnisse und Ideen repräsentieren:
Das Bedürfnis nach mehr Grün in der Stadt ist in der Jugendbeteiligung deutlich zu erkennen: Als wichtig erachten die Schülerinnen und Schüler Grünflächen, Fassadenbegrünungen und Plätze, an denen man sich vom städtischen Trubel erholen kann. Auch Kultur ist ein wichtiger Faktor für die Jugendlichen. Vielfältige kulturelle Angebote und eine lebhafte Partyszene werden als wichtig erachtet, insbesondere wenn diese Angebote kostengünstig oder gar kostenlos sind. Gleichzeitig macht sich ein positives Umweltbewusstsein bemerkbar, denn viele Stimmen sprachen sich für eine Minimierung des Autoverkehrs und des Mülls aus. Eine autoreduzierte Innenstadt mit mehr Fußgängerzonen sowie der Ausbau von Radwegen und öffentlichen Verkehrsmitteln sind erwünscht, um die Lärm- und Abgasbelastung zu reduzieren.