Die informelle Bürgerbeteiligung an Projekten der öffentlichen Hand hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Mit dem Digitalen Partizipationssystem DIPAS bietet die Freie und Hansestadt Hamburg eine innovative Lösung, die sowohl online als auch vor Ort genutzt werden kann. Bürger:innen können über Smartphones, Computer oder interaktive Planungstische auf Karten, Luftbilder, 3D-Modelle und Geodaten zugreifen und gezielt Feedback geben.
DIPAS wird vielseitig eingesetzt, etwa in der Stadtplanung, beim Ausbau von Radwegen oder in Klimaschutzprojekten. Entwickelt wurde das Open-Source-System von der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen, dem Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung sowie dem CityScienceLab der HCU.
Um digitale Beteiligungsangebote fortlaufend zu verbessern und auszubauen, wurde 2023 die DIPAS Anwendergemeinschaft gegründet. Gemeinsam mit den Anwender:innen der Open Source Software DIPAS, Städten die DIPAS über dataport.kommunal als Service beziehen und anderen interessierten Städten, Kommunen und Institutionen, soll die Software kooperativ optimiert, entstehende Kosten gemeinsam getragen werden sowie ein stetiger Austausch praktischer Erfahrungen stattfinden.
Vorteile der Mitgliedschaft bei DIPAS beinhalten:
- Support: Fachliche und technische Unterstützung, u. a. durch regelmäßige Sprechstunden und den Entwicklerbereich.
- Mitwirkung an der Software-Entwicklung: Einfluss auf die Weiterentwicklung der Software durch Sitz und Stimme in strategischen und technischen Gremien, Teilnahme an Workshops und Einbindung eigener Weiterentwicklungen.
- Exklusiver Zugang: Vorab-Zugang zu neuen Features, Testmöglichkeiten für Weiterentwicklungen Dritter und Zugang zum internen Mitgliederbereich.
- Wissens- und Erfahrungsaustausch: Mitgestaltung von Schulungsmaterialien, Austauschformaten und Messeauftritten.
Ein konkretes Beispiel für eine Zusammenarbeit könnte so aussehen, dass ein Mitglied der DIPAS Anwender Community ein neues Feature vorschlägt, das die Nutzung von DIPAS für Bürgerbeteiligung verbessern soll, etwa ein erweitertes Feedback-Tool oder eine neue Visualisierungsoption für Geodaten. Die Idee wird der Strategischen Kommission (StraKomm) vorgestellt und gemeinsam mit anderen Mitgliedern fachlich bewertet und priorisiert. Nach der Zustimmung zur Umsetzung wird die Technische Kommission (TechKomm) einbezogen, um die Anforderungen in Hinblick auf Machbarkeit zu definieren und die Entwicklung zu koordinieren.
Während der Entwicklungsphase haben Community-Mitglieder exklusiv die Möglichkeit, Prototypen zu testen und Feedback zu geben. Nach Abschluss der Entwicklung wird das Feature allen Mitgliedern zur Verfügung gestellt und kann von jeder Stadt oder Kommune individuell angepasst und genutzt werden, noch bevor es in der DIPAS Open Source Version allen auch außerhalb der Community zur Verfügung steht. Auch haben Mitglieder die Möglichkeit, eigene Weiterentwicklungen der Software in Abstimmung mit den anderen Mitgliedern in den Software-Core mit aufnehmen zu lassen. Das beschleunigt die Entwicklung der Software und vergrößert ihr Potenzial zusätzlich.
Die Mitgliedsbeiträge werden zum Management und zur Koordination der Anwender Community verwendet. Die Beiträge werden lediglich zur Deckung der Unkosten verwendet. Es gibt keine Gewinnerzielungsabsichten.
Leipzig, München, Bremen, Kiel und Haßfurt sind bereits Mitglieder der DIPAS Anwender Community. Im Rahmen des Projekts Connected Urban Twins haben Leipzig und München die Software übernommen und erproben gegenwärtig ihren Einsatz in städtischen Planungsverfahren. Darüber hinaus haben Leipzig und München im CUT-Projekt auch die Entwicklung der Module DIPAS_stories und DIPAS navigator begleitet.
STRG+CUT
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DIPAS Community
Grundsätze der DIPAS Community
Das Dokument beschreibt den Rahmen und die Prozesse für die Zusammenarbeit in der DIPAS Community. Das Rahmenwerk kann als Grundlage für die Organisation vergleichbarer Gründungsvorhaben genutzt werden.